[fzs-pressemitteilung] Länder wollen Bildungsinvestitionen ohne zu zahlen
Florian Kaiser
florian.kaiser at fzs.de
Fr Jun 4 16:26:43 CEST 2010
Länder wollen Bildungsinvestition ohne zu zahlen
Studentischer Dachverband fordert Ausbau des BAföG
Berlin (fzs). Der Bundesrat hat sich heute in seiner 871. Sitzung mit
dem 23. BAföG-Änderungsgesetz und dem Gesetzentwurf zum Nationalen
Stipendienprogramm befasst. Die Bundesländer tragen bei fast allen
bildungspolitischen Entscheidungen die alleinige Kompetenz, sind
allerdings nicht bereit die notwendigen Maßnahmen zu finanzieren. Der
studentische Dachverband stellt seit langem die Forderung, dass der
Bund mehr bildungspolitische Verantwortung tragen muss.
„Alle SprecherInnen im Bundesrat haben Bildungsinvestitionen als
sinnvolle Investition in die Zukunft dargestellt. Umso
verwunderlicher, dass sich der Bundesrat noch immer mit einem massiven
Ausbau des BAföGs schwer tut“, kommentiert Florian Kaiser,
Vorstandsmitglied im freien zusammenschluss von studentInnenschaften.
Der studentische Dachverband fordert die Umgestaltung des BAföGs in
einen bedarfsdeckenden alters-, eltern- und herkunftsunabhängigen
Vollzuschuss. „Der Gesetzesentwurf zur 23. BAföG-Novellierung stellt
eine minimale Verbesserung dar. Diesen auch noch abzulehnen oder durch
Finanzierungsvorbehalte zu blockieren ist ein massiver Fehler.“
„Die Schaffung eines nationalen Stipendienprogramms stellt einen
Ausbau der schon jetzt massiven sozialen Selektion dar“, stellt
Juliane Knörr, ebenfalls Vorstandsmitglied im fzs, fest und ergänzt:
„Sinnvoller als einen Ausbau der Elitenförderung wäre es, das
Gesetzesvorhaben abzulehnen und die dafür bereitgestellten Gelder in
einen stärkeren Ausbau des BAföGs zu investieren.“
„Die Legislative muss ein klares Bekenntnis pro Bildung setzen. Dafür
ist es notwendig die Breitenförderung (BAföG) auszubauen. Anstatt sich
über 10% des Bruttoinlandsproduktes für die Bildung zu unterhalten,
muss es Ziel sein eine bedarfsdeckende Studien- und
Hochschulfinanzierung zu gestalten“, fordert Kaiser. Der freie
zusammenschluss von studentInnenschaften setzt sich für eine Reform
des BAföGs und gegen das nationale Stipendienvorhaben ein und fordert,
dass die Menschen, welche nicht studieren können stärker
berücksichtigt werden.