[fzs-pressemitteilung] Ministerpräsidenten einigen sich auf die Schaffung von mehr Studienplätzen durch Hochschulpakt 2
Florian Keller
florian.keller at fzs.de
Do Jun 4 18:43:06 CEST 2009
Ministerpräsidenten einigen sich auf die Schaffung von mehr
Studienplätzen durch Hochschulpakt 2
Studentischer Dachverband begrüßt Bereitstellung von zusätzlichen
Mitteln für Hochschulen - Hochschulfinanzierung bleibt aber weiter
Mängelverwaltung
Berlin (fzs). Am heutigen Tag haben sich die Ministerpräsidenten durch
eine entsprechende Zielvorgabe auf zusätzliche Mittel für Bildung und
Forschung geeinigt. Der studentische Dachverband begrüßt die darin
enthaltenen Mittel für mehr Studienplätze, auch wenn diese bei weitem
nicht ausreichend sind.
Hierzu erklärt Anja Gadow, Mitglied des fzs-Vorstands: "Wir begrüßen
grundsätzlich die Bemühungen von Bund und Ländern, mehr finanzielle
Mittel für die Hochschulen zur Verfügung zu stellen. Die heute
festgelegte Position der Ministerpräsidenten ist allerdings bei weitem
nicht ausreichend, es bleibt immer noch bei einer Mängelverwaltung."
Die durch den Hochschulpakt 2 beschlossene Finanzierung von 275.000
Studienplätzen wird allerdings nicht ausreichen, um allen
Studieninteressierten ein Studium im gewünschten Fach zu ermöglichen.
Der studentische Dachverband fordert vielmehr, dass der Staat allen
Menschen, die studieren wollen, dies ermöglichen und somit das Recht
auf Bildung und damit den Hochschulzugang garantieren muss.
"Das Ziel hätte sein müssen, durch nachhaltige staatliche Finanzierung
für einen Ausbau von gut ausgestatteten Studienplätzen zu sorgen."
stellt Florian Keller, ebenfalls Vorstandsmitglied fest. Die im
Hochschulpakt 2 pro Studienplatz vorgesehen Gelder sind für die
Finanzierung der Studienplätze und guter Lehre nicht ausreichend. "Wir
befürchten, dass die Hochschulen vermehrt schlecht bezahlte
Lehraufträge vergeben müssen." ergänzt Gadow.
Ein grundsätzliches Problem des Programmes ist die mangelnde
Nachhaltigkeit. Da die Finanzierung nur für 5 Jahre festgeschrieben
ist, haben Hochschulen nicht die Möglichkeit, langfristig zusätzliche
Kapazitäten aufzubauen und neue Stellen zu schaffen. Der Hochschulpakt
II bleibt eine Notlösung, um versäumte Investitionen kurzfristig zu
korrigieren.
Die heutige Einigung sieht weiter vor, dass die Einhaltung des Pakts
nur unter der Bedingung erfolgen kann, wenn nach der Bundestagswahl
keine Steuersenkungen vorgenommen werden. Der studentische Dachverband
kritisiert, dass die Finanzierung von Bildung so zum Spielball
innerparteilicher Streitigkeiten der CDU wird. "Trotzdem ist die heute
erfolgte Negierung von Steuersenkungen seitens der Ministerpräsidenten
steuerpolitisch ein positives Signal. Dies ist allerdings nur ein
erster Schritt. Wir fordern eine offensive Debatte über
Steueranhebungen, etwa einen höheren Einkommenssteuerspitzensatz sowie
eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer." so Keller abschließend.