[fzs-pressemitteilung] Maßnahmenkatalog für Bildungsgipfel unzureichend
Bianka Hilfrich
bianka_hilfrich at web.de
Sa Sep 13 10:53:34 CEST 2008
Maßnahmenkatalog für Bildungsgipfel unzureichend
Studentischer Dachverband kritisiert fehlende Weitsicht und
mangelnden Mut zu Veränderungen
Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften
(fzs) kritisiert den Maßnahmenkatalog, auf den sich Bund und Länder
im Laufe des gestrigen Tages verständigt hatten, scharf. Auf dem
anstehenden Bildungsgipfel Ende Oktober soll über das 10-Seiten
umfassende Papier diskutiert werden. Dies sieht jedoch gerade für
Hochschulen völlig unzureichende Veränderungen vor.
Demnach sollen Gelder, die Aufgrund von sinkenden SchülerInnenzahlen
bis 2015 eingespart werden von den Ländern in bildungspolitische
Verbesserungen investiert werden. Hierzu erklärt Florian Keller,
Mitglied des fzs-Vorstands: "Umschichtungen in den Haushalten werden
dem Bildungssystem insgesamt nicht gerecht. Sollen wirkliche
Verbesserungen für Kitas, Kindergärten, Schulen und Hochschulen
erreicht werden, müssen schnell zusätzliche staatliche Gelder
bereitgestellt werden“.
Auch die Zusage des Bundes, die milliardenschweren Sonderprogramme
für den Ausbau von Studienplätzen oder gar die Exzellenzinitiative
weiter zu finanzieren, sieht der fzs mehr als kritisch. „Die
Förderungen haben den erhofften Effekt nicht entfalten können. Gerade
für den Hochschulpakt 2010 zeichnet sich bereits jetzt ein Scheitern
ab“, erklärt Bianka Hilfrich, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstands.
So war im Juni diesen Jahres bekannt geworden, dass viele
Bundesländer, allen voran Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-
Württemberg eher noch Studienplätze abgebaut haben statt neue zu
schaffen.
Ebenfalls zu kritisieren sind die fehlenden Änderungen für Menschen,
die mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung an die Hochschulen
wollen. Hier hatten sich Bayern und Baden-Württemberg den notwendigen
Maßnahmen verweigert. „Solch eine Blockadehaltung ist nicht
nachzuvollziehen. Wenn tatsächlich der Wunsch besteht, 40 von 100
jungen Menschen an die Hochschule zu bringen, dann darf das Potenzial
von Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung nicht
vernachlässigt werden“, so Bianka Hilfrich weiter.
Selbst mit der Quote von 40% würde Deutschland noch weit hinter dem
OECD-Durchschnitt liegen. „Selbst dieses Ziel ist mit der Schaffung
von Studienplätzen allein nicht zu erreichen. Gerade die fehlende
Sicherheit des Lebensunterhalts oder auch die Angst vor Verschuldung
sind Gründe, die vor allem Studieninteressierte aus finanziell
schlecht gestellten Elternhäusern von den Hochschulen fernhalten. Es
ist also notwendig bei der Studienfinanzierung umzusteuern - dieses
Thema beim Bildungsgipfel zu ignorieren wäre fatal!", schließt
Florian Keller.
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