[fzs-pressemitteilung] OECD-Bericht verdeutlicht Bildungsmisere

Florian Keller florian.keller at fzs.de
Mi Sep 10 08:24:25 CEST 2008


OECD-Bericht verdeutlicht Bildungsmisere

Studentischer Dachverband fordert Öffnung der Hochschulen und mehr  
Bildungsausgaben

Berlin (fzs). Der studentische Dachverband kritisiert angesichts des
gestern erschienenen OECD-Berichts "Education at a Glance 2008" die
Unterfinanzierung und soziale Selektivität des deutschen
Bildungssystems.

Hierzu erklärt Florian Keller, Mitglied des fzs-Vorstands: "Der OECD-
Bericht fasst die bereits bekannten Probleme gut zusammen. So
verdeutlicht er etwa erneut, dass Deutschland zu den
Ländern gehört, in dem die Teilhabe an Hochschulbildung am stärksten
von der Herkunft der Eltern abhängt."
Diese Tatsache kommt nicht von ungefähr. Die Reformen im deutschen  
Hochschulwesen
gestaltet sich verstärkt zu Ungunsten von Studierwilligen aus  
finanzschwachen Familien.

"Die im Befragungszeitraum bevorstehenden Studiengebühren und
Auswahlverfahren haben in den letzten Semestern die befürchtete  
Wirkung entfaltet
- sie sind sozial selektiv. Wir sehen eine weitere
Verschlechterung der Situation angesichts aktueller Debatten, wenn
beispielsweise die Universität Karlsruhe wegen der von den Hochschulen
selbstverschuldeten Bewerbungsflut über weitere Gebühren nachdenkt."
so Anja Gadow, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstands.

Weiter verdeutlicht der OECD-Bericht zum wiederholten Male die
schlechte Finanzausstattung des deutschen Bildungssystems. "Man sollte
sicher nicht bei jeder Fragestellung auf den OECD-Durchschnitt
schielen, allerdings liegt die BRD sowohl beim Anteil der
Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt als auch bei den Ausgaben pro
Studienplatz unter den Vergleichswerten" so Gadow weiter. Die Politik  
muss
sich endlich der Probleme annehmen und durch eine Erhöhung der  
Staatssausgaben dafür
sorgen, dass Bildungshürden abgebaut werden. "Der Präsidentin der
Kultusministerkonferenz Kramp-Karrenbauer widersprechen wir
ausdrücklich - es kann keine Rede davon sein, dass man mit den
aktuellen Bildungsreformen auf dem richtigen Weg ist" so Keller
abschließend.