[fzs-pressemitteilung] Bildungsfinanzierung neu denken
Florian Hillebrand
florian.hillebrand at gmx.de
Do Apr 24 09:27:16 CEST 2008
Bildungsfinanzierung neu denken
Staatliche Mittel müssen Ausgaben decken, Gebühren vom Kindergarten bis
zum Studium abschaffen
Anlässlich der erneuten Diskussionen um die Finanzierung von Hochschulen
und angesichts der möglichen Abschaffung von Studiengebühren sprechen
sich der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs), das
Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS), der Bundesausschuss der
Studentinnen und Studenten in der Gewerkschaft Erziehung und
Wissenschaft (GEW-BASS), der Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler (BdWi), das Bündnis Grün-Alternativer
Hochschulgruppen (Campusgrün), die Juso-Hochschulgruppen und der
sozialistisch-demokratische Studierendenverband (DieLinke.SDS) für eine
weitreichende Reform der Bildungsfinanzierung aus. Für die Zukunft muss
die soziale Öffnung aller Bildungsbereiche oben auf der Agenda der
Bildungs- und Finanzpolitik stehen.
Das Bildungssystem muss aus Sicht der Organisationen staatlich
ausfinanziert werden. Vom Kindergarten bis zum Hochschulabschluss darf
der Zugang zu Bildung niemandem aus finanziellen Gründen verschlossen
bleiben. Die einzelnen Bildungsbereiche dürfen dabei nicht gegeneinander
ausgespielt werden, jeder einzelne ist wichtig und muss allen Menschen
unabhängig von der sozialen Lage offen stehen.
Durch Steuersenkung vergangener Jahre können die öffentlichen Finanzen
die notwendigen Ausgaben im Bildungsbereich nicht mehr stemmen. Deshalb
ist eine Diskussion über die aktuelle Steuerpolitik dringend nötig. Eine
gerechte Steuerpolitik muss die, die viel haben, in Zukunft auch stärker
belasten. Bildungsausgaben dürfen nicht gegen andere Ausgaben,
insbesondere für soziale Leistungen, ausgespielt werden. Kürzungen in
dem einen oder anderen Bereich träfen in beiden Fällen die, die sich das
nicht leisten können.
Dringend notwendige Reformen wie die flächendeckende Abschaffung von
Kindergartenbeiträgen, die Wiedereinführung der Lernmittelfreiheit sowie
die Abschaffung von Studiengebühren müssen auch kurzfristig umgesetzt
werden. Dabei dürfen die Schülerinnen, Schüler und Studierenden nicht
die Leidtragenden sein. Ausgaben, die bisher durch Gebühren gedeckt
wurden, müssen in Zukunft staatlich finanziert werden.