[fzs-pressemitteilung] Chancengleichheit für junge Menschen ist zentrale bildungspolitische Herausforderung

Christian Berg christian.berg at fzs.de
Die Apr 25 16:21:50 CEST 2006


Pressemitteilung des fzs
Berlin, 25. April 2006


Chancengleichheit für junge Menschen ist zentrale bildungspolitische
Herausforderung

fzs veranstaltet Tagung zu sozialer Selektivität

Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs)
hält die Durchsetzung sozialer Gerechtigkeit im Bildungssystem und
tatsächlicher Chancengleichheit für junge Menschen für die wichtigste
bildungspolitische Herausforderung der Zukunft. Der Abbau von sozialen
Hürden, die Aufstockung der öffentlichen Bildungsausgaben und mehr
Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Bildungseinrichtungen sind hierzu
notwendige Schritte. Eine Tagung des studentischen Dachverbandes am
kommenden Wochenende soll die bestehenden Selektionsmechanismen im
Bildungssystem untersuchen und Gegenstrategien entwickeln.

Der Zugang zu Bildung ist in Deutschlang mehr als in jedem anderen
Industriestaat abhängig von der sozialen Herkunft. Nicht die
individuellen Fähigkeiten, sondern das Einkommen der Eltern und das
soziale Milieu geben in der Bundesrepublik den Ausschlag dafür, welche
Bildungschancen junge Menschen haben. Dazu erklärt Christian Berg,
Mitglied im Vorstand des fzs: "Gerade Menschen aus bildungsfernen
Schichten haben in diesem Land kaum eine Chance, an Gymnasien oder gar
an Hochschulen zu kommen, weil sie vorher ausgesiebt werden. Die
Politikerinnen und Politiker haben die soziale Schieflage angeblich
erkannt - aber außer Sonntagsreden und Wahlkampfparolen ist noch nicht
viel passiert. Wir benötigen dringend eine Verbesserung der
Studienfinanzierung, einheitliche Standards im gesamten Bildungssystem
und eine tolerante Integrationspolitik."

Der fzs veranstaltet in Zusammenarbeit mit zahlreichen Bündnispartnern
vom 28.-30 April eine Tagung unter dem Titel
"klasse.bildung.klassenbildung - Bestandsaufnahme von
Ausgrenzungsmechanismen im Bildungssystem" in Münster. Renommierte
Referentinnen und Referenten, darunter der Darmstädter Soziologe Michael
Hartmann und die stellvertretende Vorsitzende der GEW, Marianne Demmer,
werden von ihren Forschungsarbeiten berichten und Analysen zu
Selektionsmechanismen präsentieren. Bei der Folgetagung im Herbst dieses
Jahres werden auf Grundlage der Analysen konkrete Strategien und
politische Instrumente für mehr Chancengleichheit im Bildungssystem
erarbeitet.

Weitere Informationen zur Tagung finden Sie auf der Homepage
www.klassenbildung.de.