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  </head>
  <body>
    <p>Sehr geehrte Medienschaffende,</p>
    <p>ich übersende Ihnen heute die aktuelle Pressemitteilung des
      studentischen Bundesverbands fzs bezüglich der Beschneidung des
      hochschulpolitischen Mandats der Goethe-Universität Frankfurt </p>
    <p>Kontaktieren Sie uns gerne jederzeit:</p>
    <ul>
      <li>  Mathias Ochs, AStA-Vorsitzender der Goethe Universität
        Frankfurt: 0176 23410077, <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:ochs@asta-frankfurt.de">ochs@asta-frankfurt.de</a> <br>
      </li>
    </ul>
    <ul>
      <li>Carlotta Kühnemann: 0151 16807671, <a
          class="moz-txt-link-abbreviated"
          href="mailto:amanda.steinmaus@fzs.de">carlotta.kuehnemann@fzs.de</a></li>
    </ul>
    Mit freundlichen Grüßen<br>
    <p> Carlotta Kühnemann</p>
    <p>__________________________________</p>
    <p><br>
    </p>
    <p data-pm-slice="1 1 []"><strong>Willkürliche Beschneidung des
        hochschulpolitischen Mandats durch Präsidium der
        Goethe-Universität Frankfurt</strong></p>
    <p><em>Der AStA der Goethe-Universität Frankfurt und der freie
        zusammenschluss der student*innenschaften (fzs) verurteilen das
        juristische Vorgehen des Frankfurter Uni-Präsidiums gegen die
        eigene Studierendenschaft.</em></p>
    <p>In dieser Woche musste sich der AStA der Goethe-Universität
      Frankfurt aufgrund der wiederholten Einleitung
      rechtsaufsichtlicher Maßnahmen durch das eigene Uni-Präsidiums vor
      Gericht verantworten. Dabei geht es um eine vermeintliche
      Überschreitung des im Hochschulgesetz festgelegten
      hochschulpolitischen Mandats. Das Präsidium wirft dem AStA vor,
      sich unzulässigerweise allgemeinpolitisch zu äußern und damit die
      Grenzen seines Mandats zu verletzen. Indessen erlaubt die aktuell
      geltende Rechtsprechung dem AStA, sich zu allgemeinpolitischen
      Themen zu äußern und einen gesellschaftlichen Zusammenhang in den
      Blick zu nehmen, wenn dabei ein hochschulpolitischer Bezug
      vorliegt.</p>
    <p>So erhebt das Uni-Präsidium den Vorwurf, bei der 2019 vom
      Studierendenparlament der Goethe-Universität verabschiedete
      Resolution ‚gegen BDS und jeden Antisemitismus‘ handle es sich um
      eine Überschreitung des hochschulpolitischen Mandats. Die
      Resolution fordert unter anderem die Stärkung der gemeinsamen
      Forschung und des studentischen wie akademischen Austausches
      zwischen Deutschland und Israel. Festgehalten wird darin außerdem,
      dass jüdisches Leben auf dem Campus nicht gefährdet sein darf und
      sich jüdische Studierende an allen Hochschulen sicher fühlen
      können müssen. Die Resolution, deren hochschulpolitischer Bezug
      kaum ernsthaft in Zweifel gezogen werden kann, erfuhr
      Unterstützung von verschiedensten hochschulpolitischen
      Akteur*innen, unter anderem von der Hochschulrektorenkonferenz,
      der auch das Präsidium der Goethe-Universität angehört. Doch davon
      will die Goethe-Universität unter der Leitung des seit Anfang des
      Jahres amtierenden Präsidenten Enrico Schleiff offenbar nichts
      mehr wissen.</p>
    <p>„Mit diesem Vorwurf stellt sich das Präsidium indirekt gegen
      einen Beschluss, den sie auf der Hochschulrektorenkonferenz vor
      einem Jahr noch selbst mitgetragen hat. Durch diese Kehrtwende
      lässt das Uni-Präsidium ihr gemeinsames Engagement mit der
      Studierendenschaft gegen israelbezogenen Antisemitismus dem Wunsch
      zum Opfer fallen, die politische Willensbildung der
      Studierendenschaft zu kontrollieren und zu beschneiden. Hierin
      zeigt sich im besonderen Maße die Willkür, mit der das Präsidium
      dem AStA gegenüber agiert“, so AStA-Vorsitzende Kyra Beninga.</p>
    <p>Ganz ähnlich verhält es sich bei der Einberufung einer
      Vollversammlung von ‚Students for Future‘, die den studentischen
      Bezug schon im Namen trägt. Auch hier macht das Uni-Präsidium eine
      Überschreitung des hochschulpolitischen Mandats ausfindig.
      Tatsächlich stand das Thema vor einem Jahr im Rahmen einer
      monatlichen Gesprächsrunde zwischen Uni-Präsidium und
      AStA-Vorstand auf der Tagesordnung. Damals ließ das Präsidium noch
      verlautbaren, dass es leider nicht selbst zur Vollversammlung
      aufrufen könne und ein solcher Aufruf stattdessen durch den AStA
      zu erfolgen habe. Es erklärte sich aber gerne dazu bereit, eine
      entsprechende Einladungsmail an alle Universitätsmitglieder zu
      verschicken. Dazu meint AStA-Vorsitzender Mathias Ochs: „Was eine
      Übertretung des hochschulpolitischen Mandats darstellt und was
      nicht, ist den wechselnden Launen des Uni-Präsidiums überlassen.
      Dem AStA fehlt hier jegliche Rechtssicherheit.“</p>
    <p>Im Rahmen der Verhandlung vor dem Frankfurter Verwaltungsgericht
      machte die Universitätsleitung dann auch deutlich, was sie vom
      hochschulpolitischen Bezug dieser und anderer Resolution hält.
      Dieser Bezug sei nur vorgeschoben, um das eigentliche Motiv
      dahinter zu verschleiern: die Thematisierung allgemeinpolitischer
      Fragestellungen. Pia Troßbach, Referentin für Hochschulpolitik des
      AStA Frankfurt, stellt dazu klar: „Wenn das Uni-Präsidium eine
      solche Unterstellung erhebt, zieht es nicht nur die geltende
      Rechtsprechung in Zweifel, die allgemeinpolitische Äußerungen in
      einem gewissen Rahmen erlaubt. Es stellt auch unsere
      hochschulpolitische Arbeit an sich in Frage. Die Lebensrealität
      von Studierenden lässt sich nicht in Hochschul- und
      Allgemeinpolitik aufspalten.“</p>
    <p>Eine studentische Interessenvertretung muss auch den
      gesamtgesellschaftlichen Kontext in den Blick nehmen. Die
      Rechtsprechung trägt eben dieser Tatsache seit mehr als zwanzig
      Jahren Rechnung, wenn sie einen Brückenschlag von hochschul- zu
      allgemeinpolitischen Themen erlaubt, um sich für studentische
      Interessen einzusetzen. Das Vorgehen des Präsidiums fällt hinter
      diese Rechtsprechung zurück und kommt somit einer Beschneidung des
      hochschulpolitischen Mandats gleich.</p>
    <p>„Uns ist bundesweit kein Universitätspräsidium bekannt, das so
      harsch gegen den eigenen AStA vorgeht. Die konstante
      Machtdemonstration gegen den Frankfurter AStA ist
      unverhältnismäßig und hinterlässt ein Gefühl der Ohnmacht.
      Studierendenvertretungen sind wichtige Instanzen, um sich in
      demokratischen Prozessen auszuprobieren. Es wirkt jedoch so, als
      hätte das Universitätspräsidium kein Interesse an einer
      konstruktiven politischen Streitkultur an der Hochschule“,
      resümiert Carlotta Kühnemann, Vorständin im freien zusammenschluss
      der student*innenschaften (fzs), dem Dachverband der
      Studierendenschaften in Deutschland.</p>
    <pre class="moz-signature" cols="72">-- 
e.: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:carlotta.kuehnemann@fzs.de">carlotta.kuehnemann@fzs.de</a>
t.: 0151 / 168 076 71

freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
Iris Kimizoglu, Jonathan Dreusch, Paul Klär, Carlotta Kühnemann
- Vorstand -
Wöhlertstr. 19
D-10115 Berlin

<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="http://www.fzs.de">www.fzs.de</a>
Twitter: @fzs_eV
Tel +49-3027874094
Fax +49-3027874096

Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
ist der überparteiliche Dachverband von Studierendenschaften in der BRD.
Mit rund 80 Mitgliedern vertritt der fzs etwa 800.000 Studierende.
Der fzs ist Mitglied im europäischen Studierendendachverband ESU
- European Students’ Union.</pre>
  </body>
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