<html><head><meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=UTF-8" /></head><body style='font-size: 10pt; font-family: Verdana,Geneva,sans-serif'>
<p style="margin-bottom: 0cm; line-height: 100%;">Am 21. Juni finden in mehreren deutschen Städten Bildungsproteste an Hochschulen und Schulen statt. Sie richten sich gegen die Unterfinanzierung des Bildungswesens und gegen soziale Ausgrenzung. Nicht nur Studierende und Schüler*innen, sondern auch Lehrer*innen, Hochschulmitarbeiter*innen und Auszubildende beteiligen sich an den Protesten. <br /> <br /> In Deutschland mangelt es an Lehrpersonal. Das betrifft Schulen genauso wie Hochschulen. In überfüllten Klassen und Hörsälen können Lehrkräfte nicht mehr auf die Wissensstände, Fähigkeiten und Interessen der Lernenden eingehen.<br /> Mandy Gratz, Vorstand des freien zusammenschluss von student*innenschaften (fzs), erklärt: "Die jüngsten Schulreformen verschärfen die Situation noch: Zentralabitur, Lernstandserhebung und Schulzeitverkürzung bei gleichzeitiger Verlängerung des Unterrichtstages erhöhen den Druck auf Schüler*innen und Lehrer*innen. Wo für Vergleichbarkeit gesorgt werden sollte, herrscht kurzsichtiges Auswendiglernen. Für die vertiefte und kritische Auseinandersetzung mit den Lerninhalten bleibt keine Zeit. Soziale Ungleichheiten werden durch das mehrgliedrige und undurchlässige Schulsystem in Deutschland so stark reproduziert wie in kaum einem anderen Land. Daher setzen wir uns für die Abschaffung des mehrgliedrigen Schulsystems ein und fordern eine gemeinsame Schule für alle!"<br /> <br /> Sandro Philippi vom bundesweiten Organisationsteam des Bündnissses und Aktivist aus Frankfurt ergänzt: "Ganz ähnlich stellt sich die Situation auch an Hochschulen dar. Dort hat die Bologna-Reform – anders als ursprünglich angekündigt – nicht dafür gesorgt, dass ein selbstbestimmtes, flexibles Studium möglich ist. Vielmehr wurde die Prüfungsdichte und die damit zusammenhängende Arbeitsbelastung der Studierenden durchschnittlich um zehn Stunden die Woche erhöht. Auch ihre schlechte finanzielle Lage belastet Studierende, erschwert ihnen die Wohnungssuche und die Teilhabe am sozialen Leben. Das führt selbstverständlich auch dazu, dass Viele aus ökonomisch unsicheren Verhältnissen erst gar kein Studium aufnehmen oder dieses abbrechen. So ermittelte das Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie in der Studie „Ermittlung der Lebenshaltungskosten von Studierenden“, dass die BAföG-Bedarfssätze zu niedrig sind. Das BAföG muss mindestens um 75 € im Monat erhöht werden. Besonders die angelegten Sätze für Mietkosten entsprechen derzeit nicht der Realität."<br /> <br /> Lehre und Wissenschaft an Hochschulen leiden wiederum an der prekären Stellensituation: Knapp 90 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen sind lediglich befristet beschäftigt. Dabei haben mehr als die Hälfte aller Zeitverträge bloß eine Laufzeit von weniger als einem Jahr. Hinzu kommt, dass die geleistete Arbeitszeit der Mitarbeiter*innen weit über die hinausgeht, die im Arbeitsvertrag steht. Gleichzeitig wird ein immer größerer Teil der notwendigen Lehre von den bundesweit knapp 100.000 Lehrbeauftragten gestemmt. Ihre Entlohnung liegt de facto unter dem Mindestlohn, sie haben keinen Urlaubsanspruch und kein Recht auf Mutterschutz. Diese Bedingungen wirken sich selbstverständlich auch auf die Qualität der Lehre aus. Es müssen daher mehr unbefristete Stellen geschaffen werden, bei denen auch das Gehalt der tatsächlichen Arbeitszeit entspricht.<br /> <br /> Daher finden in der Aktionswoche vom 19.-23.6. in dreizehn Städten wie z.B. in Frankfurt, Leipzig, Bremen, Jena, München und Köln Protestaktionen und Demonstrationen statt. <br /> ---<br /> Kontakt:</p>
<pre>Mandy Gratz - 0151-168 076 71 | <a href="mailto:mandy.gratz@fzs.de">mandy.gratz@fzs.de</a><br />Sandro Philippi - 0178-232 4494 | <a href="mailto:sandro.philippi@fzs.de">sandro.philippi@fzs.de</a></pre>

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