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    <i><font color="#330033" face="Helvetica, Arial, sans-serif"><span>Pressemitteilung


          des überparteilichen studentischen Dachverbandes fzs (freier
          zusammenschluss von studentInnenschaften)</span></font></i><br>
    <b><br>
    </b><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><b>Koalitionsvertrag
        ignoriert die studentische Lebensrealität</b><br>
      <br>
      Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften äußert sich
      kritisch ob des gestern öffentlich gewordenen Entwurfs des
      schwarz-roten Koalitionsvertrags.<br>
      <br>
      "Die vorgesehen Änderungen zum BAföG sind keine Reform, das ist
      ein Reförmchen," erklärt <b>Katharina Mahrt</b>, Vorstand des
      fzs. "Die Anpassungen der Bedarfssätze und Freibeträge an die
      tatsächlichen Lebensumstände der Betroffenen und an das vor
      mehreren Studierendengenerationen eingeführte BA/MA-System sind
      keine Erfolge, sondern Selbstverständlichkeiten in Anbetracht
      jahrelanger Ignoranz der Realität. Während es generell
      begrüßenswert scheint, endlich tragfähige Optionen in Bezug auf
      ein Teilzeitstudium für Studierende mit Kindern zu erarbeiten,
      greift dieser Ansatz nicht weit genug. Es fehlt die angemessene
      Berücksichtigung etwa von Studierenden mit chronischen
      Erkrankungen und/oder Beeinträchtigungen, zu pflegenden
      Angehörigen oder Nebenjob, die aufgrund der selektiven
      BAföG-Regelungen keine Möglichkeit der Studienfinanzierung haben.<br>
      Vor allem angesichts der im Entwurf allgemein thematisierten
      Zielsetzung der Entbürokratisierung ist es unfassbar, dass dieses
      Ziel beim Thema BAföG keine Erwähnung findet. Studierende und
      Ämter stehen weiter unter der ständigen, unnötigen Belastung durch
      ausufernde Verwaltungsvorschriften und sinnlosen Nachweis-Stau.<br>
      Eine zukunftsorientierte Reform müsste eine Anpassung an die
      individuellen Lebensumstände der Studierenden ermöglichen: Wir
      brauchen BAföG endlich als elternunabhängigen Vollzuschuss, damit
      die Aussicht auf Verschuldung nicht weiter Menschen von einem
      Studium abhält.<br>
      Der Gipfel der Realitätsverkennung ist jedoch die Absicht, am
      &#8220;Deutschlandstipendium&#8221; festzuhalten. Obwohl offensichtlich
      verstanden wurde, dass die eigentliche Zielsetzung, 8% der
      Studierenden zu fördern, illusorisch ist, wird dieses unsoziale
      Instrument der Elitenförderung nicht abgeschafft, sondern
      lediglich die Zielmarke auf 2% herabgesetzt. Statt hier weiterhin
      personelle und finanzielle Kapazitäten zu verschwenden, braucht es
      eine breitentaugliche Bildungsfinanzierung - eine Abschaffung des
      Deutschlandstipendiums wäre die ehrliche Einsicht eines
      fehlgeschlagenen Konzepts.<br>
      Ebenso dürftig sehen die Planungen der Koalition zur Schaffung von
      mehr studentischem Wohnraum aus. Statt nur eine Prüfung der
      möglichen Umnutzung von Büro- und Gewerberäumen und eventuell
      einen Investitionszuschuss anzuregen, braucht es Sofortmaßnahmen,
      die verhindern, dass wie bereits seit Jahren Studierende zu
      Semesterbeginn - und teils weit darüber hinaus - wohnungslos
      sind.&#8221;<br>
      <br>
      &#8222;Die einzige Investition in die Hochschulen, die der
      Koalitionsvertrag mit sich bringt, sind die fünf Seiten Papier
      hohler Phrasen über angebliche Verbesserungen. In der
      Hochschulfinanzierung verpackt der Vertrag Altbekanntes in neue
      Phrasen,&#8220; ergänzt<b> Jan Cloppenburg</b>, ebenfalls Mitglied im
      Vorstand. &#8222;Die einzig konkreten Vorhaben bestehen darin, an alten
      Zielen festzuhalten, so zum Beispiel an den
      Bund-Länder-Vereinbarungen zu Bildungs- und Forschungsausgaben.
      Offenbar möchte sich die CDU noch nicht einmal auf eine Aufhebung
      des Kooperationsverbotes einlassen und entpuppt damit ihre Zusagen
      von vor der Wahl als pure Ablenkungsmanöver. Selbst eine vom
      Wissenschaftsrat empfohlene moderate Erhöhung der
      Grundfinanzierung der Hochschulen um die Inflation plus ein
      Prozent steht bisher nur in Klammern und scheint nicht gewollt.
      Stattdessen sollen verfehlte Pakte wie der Hochschulpakt
      fortgeführt werden, womit der langfristig steigende Studierneigung
      weiter mit kurzfristigen Lösungsversuchen begegnet wird. Außerdem
      werden keine Mittel für den immensen Sanierungsbedarf der
      Hochschulen vorgesehen und gesicherte, planbare
      Arbeitsverhältnisse im Wissenschaftsbetrieb sollen durch fromme
      Wünsche im Koalitionsvertrag entstehen."</font><br>
    <pre class="moz-signature" cols="72">-- 
Katharina Mahrt
Email: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:katharina.mahrt@fzs.de">katharina.mahrt@fzs.de</a>
Mobil: +49(0)157 72532231

Jan Cloppenburg
Email: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:jan.cloppenburg@fzs.de">jan.cloppenburg@fzs.de</a>
Mobil: +49(0)178 2324494
freier zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V.
- Vorstand -

Wöhlertstr. 19
D-10115 Berlin
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.fzs.de">http://www.fzs.de</a>
Tel +49-3027874094
Fax +49-3027874096

freier zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V.
Vorstand: Katharina Mahrt, Jan Cloppenburg
Adresse: Wöhlertstraße 19, D-10115 Berlin, <a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.fzs.de">http://www.fzs.de</a>
Registernummer: VR 25220 B, Amtsgericht B-Charlottenburg
Tel: +49 (0) 30 2787 40 94 / Fax: +49 (0) 30 2787 40 96

Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V. ist der
überparteiliche Dachverband von Studierendenschaften in der BRD. Mit rund 80
Mitgliedern vertritt der fzs etwa eine Million Studierende. Der fzs ist
Mitglied im europäischen Studierendendachverband European Students' Union
(ESU) und in der International Union of Students (IUS). </pre>
  </body>
</html>