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        <pre wrap=""><small><i>Pressemitteilung des studentischen Dachverbands fzs</i></small>

<b>*10 Jahre Bologna-Reform im HRG: "Klingt nach Pasta -- ist aber Käse"*</b>

Heute vor zehn Jahren wurde die 6. Novelle des Hochschulrahmengesetzes 
beschlossen. Es sollten damals ein bundesweites Studiengebührenverbot und 
bundesweit Verfasste Studierendenschaften festgeschrieben werden. Heute 
haben jedoch einzig und allein noch die umstrittenen Bachelor- und 
Masterabschlüsse Gültigkeit und auch ein Jahrzehnt nach gesetzlicher
Festschreibung der Bologna-Reform überwiegen die Verschlechterungen.

Hierzu Erik Marquardt, fzs-Vorstandsmitglied:

"Das Bundesministerium versucht mit der heutigen Pressemitteilung 
den Eindruck einer vollumfänglich gelungenen Reform zu erwecken.
Dieses Bild lässt sich aus Perspektive der Hochschulen jedoch nicht 
nachvollziehen. Vielfach wurden die alten Studiengänge mit einem großen Schuss 
Konkurrenzdenken und einer kräftigen Prise Ellenbogenmentalität gewürzt 
und dann als innovative Lehrkonzepte verkauft.

Statt kreativ die Inhalte der Studiengänge weiter zu entwickeln, die 
soziale Infrastruktur auszubauen, den Zugang zum Studium zu erleichtern 
oder gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen - alles Ziele des Bologna-
Prozesses - wurden starre Strukturvorgaben geschaffen und neoliberale 
Selektionsinstrumente installiert.

Das Ergebnis ist sichtbar: Die Abbruchquoten sind seit Bologna deutlich 
gestiegen. Mindestens 300.000 Studienplätze fehlen in den kommenden 
Jahren. Schon jetzt ist es vielfach nicht einfach, vom Bachelor in den Master 
zu kommen. Die Studiengänge sind verschult und die Betreuungssituationen 
schlecht.

Trotz dieser katastrophalen Lage wird von den Studierenden erwartet, immer 
mehr in immer kürzerer Zeit zu lernen. In den vergangenen zehn Jahren wurde 
die dringend nötige Hochschulreform immer wieder zugunsten eines neoliberalen 
Umbaus der Hochschulen verzichtet. Dies als "zukunftstaugliche" und 
"erfolgreiche" Studienreform zu bezeichnen, grenzt an Halluzination.

Der studentische Dachverband fzs fordert das Bundesministerium für Bildung und 
Forschung (BMBF) auf, endlich von der neoliberalen Konkurrenzideologie a la 
Exzellenzinitiative abzurücken und stattdessen eine qualitative Studienreform 
unter breiter demokratischer Beteiligung aller Beteiligten zu initiieren!"

--

Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ("Zukunftstauglich dank Bologna"):
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.bmbf.de/press/3323.php">http://www.bmbf.de/press/3323.php</a>
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