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<p style="margin-bottom: 0cm" align="LEFT"><i>Pressemitteilung des
studentischen Dachverbands „freier zusammenschluss von
studentInnenschaften e.V.“ (fzs) zur Veröffentlichung des
Bildungsberichts 2012 „Bildung in Deutschland
2012“</i><br>
<br>
<b>Bildungsbericht 2012: „Ausweitung der
Kapazitäten an Hochschulen nicht ausreichend“ - Abbruchquoten
seit
Bologna deutlich höher und zukünftig großer Mastermangel</b><br>
<br>
Berlin
(fzs) – Heute wurde der vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) und der Kultusministerkonferenz (KMK) der
Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2012“ veröffentlicht. Im
Abstand von 2 Jahren wird mit diesen Berichten eine umfassende
Bestandsaufnahme des deutschen Bildungswesens vorgenommen.<br>
<br>
Erik
Marquardt, fzs-Vorstandsmitglied erläutert die Ergebnisse des
Berichts:<br>
„Laut Bildungsbericht 2012 fehlen in den kommenden
Jahren 300.000 Studiermöglichkeiten. Die Abbruchquoten sind
deutlich
gestiegen. Es ist erschütternd, dass diese Situation als „Erfolg“
verkauft wird. Im Jahr 2010 gab es 111.000 Bachelorabschlüsse. Das
entspricht einer Absolvent*innenrate von 70%. Davon wollen laut
Bildungsbericht 80% ein Masterstudium beginnen.<br>
Im letzten Jahr haben
über 500.000 Menschen ein Studium begonnen. Damit steigt der
Bedarf
an Masterstudienplätzen um mehr als das Dreifache auf 290.000,
während die Kapazitäten nicht deutlich steigen werden. Die
Bachelorstudierenden befinden sich also vielfach in einer
Sackgasse.
<br>
Die Bologna-Reform sollte eine Erhöhung der Erfolgsquote
bewirken. Die Abbruchquoten sind allerdings erschreckend. Während
in
den 10-semestrigen Studiengängen ein Viertel der Studierenden das
Studium abbrach, liegt die Quote an Universitäten bei
6-semestrigen
Bachelorstudiengängen bei 35%.<br>
Das ist kein Erfolg, das ist ein
Armutszeugnis. Wir müssen nun durch verstärkte Kooperation
zwischen
Bund und Ländern und eine hohe Priorität für Bildung diese
Missstände beheben, anstatt uns mit „Exzellenz“ zu
schmücken.“<br>
<br>
Salome Adam, ebenfalls fzs-Vorstandsmitglied
ergänzt abschließend:<br>
„Der Bildungsbericht vedeutlicht, dass
Bachelorabschlüsse momentan zu prekärer Beschäftigung führen.
Universtitätsbachelor verdienen 26% weniger als Absolvent*innen
der
herkömmlichen Abschlüsse.<br>
Positiv ist allenfalls, dass
inzwischen über 50% der Absolvent*innen Frauen sind. Auch der
deutliche Anstieg der Studierendenzahlen ist erfreulich, die
Infrastruktur muss jedoch mitwachsen. Eine Verkürzung der
Studienzeit kann nur über eine stärkere Betreuungsintensität,
Studienberatung und qualitativ hochwertige Lehre erreicht werden –
nicht jedoch durch zwanghafte Repressionsinstrumente, die an die
sogenannte „Regelstudienzeit“ gekoppelt werden. Zudem ist
weiterhin die höchste soziale Selektivität westlicher
Industrieländer zu verzeichnen. Von 100 Akademiker*innenkindern
beginnen 77 ein Studium. Wenn die Eltern einen Hauptschulabschluss
haben, sind es nur 13 von 100 Kindern. Es hilft uns nicht, in
Sonntagsreden Blumensträuße für angebliche Erfolge zu überreichen.
Wenn Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit zugunsten von
Prestige, Reputation und Exzellenz in den Hintergrund treten, ist
etwas faul in der „Bildungsrepublik“.“ </p>
<p style="margin-bottom: 0cm" align="LEFT"><br>
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<title></title>
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