PM: BAföG mit Ladehemmung - Student*innen warten zwei Jahre und zwei Monate

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Mo Aug 1 13:03:42 CEST 2016


*BAföG mit Ladehemmung - Student*innen warten zwei Jahre und zwei Monate*

Zum heutigen Inkrafttreten wesentlicher Bestimmungen der letzten 
BAföG-Novelle von 2014 nimmt der freie zusammenschluss von 
student*innenschaften Stellung:

Ben Seel, Mitglied im Vorstand des fzs, betont:
"Die Forderung nach einer Reform, Anpassung und regelmäßiger Erhöhung 
des BAföGs ist fast so alt wie das BAföG selbst. Dass nun 2 Jahre auf 
das Inkrafttreten einer kleinen Reform gewartet werden musste, ist 
schlicht eine Farce. Seit Beschluss des Gesetzes sind mehrere Tausende 
Student*innen aus der Förderung gefallen und eine ganze 
Studiengeneration ging leer aus, obwohl eigentlich mit dem BAföG-Bericht 
der Bundesregierung alle zwei Jahre viele Gründe für eine Anpassung 
aufgezeigt wurde. Die verzögerten und notorisch unzureichenden Reformen 
zeigen, dass eine automatisierte Anpassung der Studienfinanzierung an 
die Lebenshaltungskosten dringend erforderlich ist. Diese sollte mit 
einer signifikanten Erhöhung starten. Denn bei Förderquoten wie 18,7% in 
2014 lässt sich kaum von einer sozialen Studienfinanzierung sprechen."

Für Studierende kommen zu den zwei Jahren Wartezeit noch einmal zwei 
Monate hinzu, da die Umsetzung für Student*innen aus 
verwaltungstechnischen Gründen erst ab Oktober erfolgen soll.

Marie Dücker, ebenfalls Vorstandsmitglied, fügt hinzu:
"Nicht nur hebt die BAföG-Novelle die Fördersätze völlig unzulänglch an, 
sie verpasst es auch, Lernende endlich als mündige Subjekte zu 
behandeln. Noch immer hängt die Finanzierung der Betroffenen an ihren 
Eltern. Diese rückständige Vorstellung vom Familienclan, der sich 
abgeschottet von der restlichen Gesellschaft versorgt, führt bloß dazu, 
dass zahlreiche Menschen von ihrer Ausbildung bzw. ihrem Studium 
abgehalten werden. Denn viele Eltern verweigern sich der 
Versorgungsrolle, die ihnen die mit dem aktuellen Gesetz sinnloserweise 
zugeschoben wird. Andere üben unzulässigen Einfluss auf die 
Lebensentscheidungen ihrer inzwischen erwachsenen Kinder aus, indem sie 
diese finanziell erpressen. Es braucht daher nicht wundern, dass 
familiärer Zwist ein Grund für Studienabbrüche sind - wohl gemerkt ein 
vermeidbarer. Es ist an der Zeit für ein alters-, eltern- und 
herkunftsunabhängiges BAföG, das allen Menschen ein Studium ermöglicht."

_Kontakt:__
_Marie Dücker - 0157-72532231, marie.duecker at fzs.de
Ben Seel - 0151-20942563, ben.seel at fzs.de

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