[fzs-pressemitteilung] Senat der Uni Münster verlängert Studiengebühren

Florian Keller florian.keller at fzs.de
Do Dez 18 10:18:06 CET 2008


Senat der Uni Münster verlängert Studiengebühren
fzs bedauert erneute Beschlussfassung zu Lasten Studierender während   
zeitgleich lautstark protestiert wurde

Berlin (fzs). Am gestrigen Tage hat der Senat der Universität Münster   
mit 15:7:1 Stimmen erneut die Erhebung von Studiengebühren in Höhe  
von  275 Euro beschlossen. Der studentische Dachverband ist entsetzt  
über die erneute Beschlussfassung zu Ungunsten von Studierenden und   
StudienbewerberInnen.

Hierzu erklärt Bianka Hilfrich, Mitglied des fzs-Vorstands:   
"Studiengebühren verletzen das Menschenrecht auf Bildung, indem sie   
Studierende aus der Hochschule drängen und Studierwillige  
abschrecken.  Es ist kein Zufall, dass an der Uni Münster die  
Studierendenzahlen  rasant zurück gegangen sind."

An nordrhein-westfälischen Hochschulen entscheiden die Hochschulen  
auf  Basis des Hochschulfreiheitsgesetzes über das Erheben von  
Gebühren  selbst. Die meisten Hochschulen hatten auf dieser Basis vor  
zwei  Jahren Studiengebühren eingeführt. Während der Sitzung des  
Senats  hatten wie bei der letzten Beschlussfassung vor zwei Jahren  
knapp  3.000 Studierende rund um den Tagungsort, das Münsteraner  
Schloss,  gegen Studiengebühren demonstriert. "Obwohl die  
studentischen Proteste  leider nicht die erhoffte Wirkung auf das  
beschlussfassende Gremium  der Hochschule hatten, ist eines wiederholt  
deutlich geworden: Die  Studierenden haben sich mit den Gebühren  
keineswegs abgefunden. Es  gibt weiterhin eine überwältigende Mehrheit  
für freie Bildung" konstatiert Florian Keller, ebenfalls Mitglied des  
fzs-Vorstands.

Auch einige wenige Verbesserungen in der Gebührensatzung der Uni   
Münster, etwa Erleichterungen für Studierende aus kinderreichen   
Familien können nicht dazu führen, dass die Gebühren in irgend einer   
Weise gerecht ausgestaltet werden. "Gremien oder Landtage können   
Studiengebühren noch so oft umdeklarieren oder anders benennen: Der   
richtige Weg ist und bleibt mehr staatliche Gelder an die Hochschulen   
und das Bildungssystem zu geben" erklärt Bianka Hilfrich.

Im kommenden Jahr stehen neben den Diskussionen in den  
Hochschulgremien über Studiengebühren auch viele Wahlen bevor. "Der  
Protest  gegen Bildungsgebühren wird auch im Jahr 2009 weitergehen.  
Die Politik  kann es sich in der bevorstehenden Wirtschaftskrise nicht  
leisten  können, dass Thema Bildung zu vergessen" so Florian Keller  
abschließend.