[fzs-pressemitteilung] Nur wenige Verbesserungen für ausländische Studierende

Florian Hillebrand florian.hillebrand at gmx.de
Die Apr 22 15:05:39 CEST 2008


Nur wenige Verbesserungen für ausländische Studierende

Studentischer Dachverband fordert, dass die finanzielle und rechtliche 
Situation umgehend verbessert wird

Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) 
fühlt sich durch den heute veröffentlichten Sonderbericht 
„Internationalisierung des Studiums“ der 18. Sozialerhebung des 
Deutschen Studentenwerks in seinen Forderungen nach einer Verbesserung 
der finanziellen und rechtlichen Situation ausländischer Studierender 
bestätigt.

„Es gibt eine Reihe hausgemachter Probleme, die ausländischen 
Studierenden das Leben unnötig schwer machen. Beispielsweise wurden an 
vielen Hochschulen in Deutschland in den letzten Jahren die Anzahl der 
Sprachkurse für ausländische Studierende massiv gekürzt“, erklärt 
Florian Hillebrand, Mitglied im Vorstand des fzs. „An dieser Stelle ist 
die Politik gefordert, ausreichend Gelder zur Verfügung zu stellen um 
diese Förderangebote deutlich auszuweiten.“

Ein weiteres großes Problem für ausländische Studierende ist in vielen 
Fällen die Studienfinanzierung. Laut dem aktuellen Sonderbericht 
erhalten nur 4% der BildungsausländerInnen BAföG, während sich 62% über 
eigenen Verdienst finanzieren. „Auch wenn der Anteil der 
BAföG-EmpfängerInnen seit 2003 von 3% auf 4% gestiegen ist, sind diese 
niedrigen Werte vollkommen untragbar. Gerade wenn man die besonderen 
Schwierigkeiten betrachtet, vor die ausländische Studierende häufig bei 
der Bewerbung um einen Nebenjob gestellt werden, muss hier ein massiver 
Ausbau der Studienfinanzierung erfolgen“, fordert Regina Weber, 
ebenfalls Mitglied im fzs-Vorstand. „Gleichzeitig müssen die 
arbeitsrechtlichen Beschränkungen aufgehoben werden, damit den 
ausländischen Studierenden überhaupt möglich ist, sich ihren 
Lebensunterhalt zu verdienen.’’ Bislang dürfen Studierende aus dem 
Nicht-EU Ausland lediglich 90 ganze oder 180 halbe Tage im Jahr arbeiten.

Die 12 häufigsten Schwierigkeiten ausländischer Studierender in Studium 
und Alltag, die in der Studie identifiziert werden, sind aus Sicht des 
Studierendenverbandes beunruhigend. Bei nur einem dieser 12 Faktoren hat 
sich in den letzten 3 Jahren eine Besserung eingestellt. In allen 
anderen Fällen hat sich die Situation der Studierenden verschlechtert. 
„Die größten Probleme bleiben weiterhin die fehlenden Orientierunghilfen 
im deutschen Studiensystem und der fehlende Kontakt zu deutschen 
Studierenden. Hier sind die Hochschulen gefordert, den Problemen durch 
mehr Beratung und bessere Integrationsangebote diesen entgegenzuwirken“, 
fordert Hillebrand abschließend.