[fzs-pressemitteilung] Studiengebührenhöhe wird steigen / Proteste halten an
Christian Berg|fzs
christian.berg at fzs.de
Mit Jul 12 12:50:19 CEST 2006
Gemeinsame Pressemitteilung des freien zusammenschlusses von
studentInnenschaften (fzs) und des Aktionsbündnisses gegen
Studiengebühren (ABS)
Berlin, 12. Juli 2006
Studiengebührenhöhe wird steigen / Proteste halten an
Entscheidung im Saarland / Erste Lesung in Hessen
Berlin (fzs/ABS). Der saarländische Landtag hat heute die Einführung von
Studiengebühren beschlossen. Der freie zusammenschluss von
studentInnenschaften (fzs) und das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren
(ABS) kritisierten die Entscheidung und forderten erneut eine
verbesserte öffentliche Finanzierung von Hochschulen. Die hessischen
Pläne, die heute in erster Lesung in Wiesbaden diskutiert wurden,
zeichnen aus Sicht der Studierenden den Weg zu höheren Studiengebühren vor.
Christian Berg, Mitglied im Vorstand des fzs, erklärte dazu: "Mit der
Einführung von Studiengebühren hat nun auch das Saarland beschlossen,
dass einkommensschwache Menschen nicht mehr an die Hochschulen sollen.
Studiengebühren verschärfen die soziale Selektion im Bildungsbereich.
Hinzu kommt, dass das saarländische Gesetz noch nicht einmal konkrete
Vorstellungen zur Ausgestaltung des angeblich sozialverträglichen
Darlehensmodells beinhaltet. Die Abgeordneten haben damit der
Landesregierung eine Blanko-Unterschrift für die weitere soziale Auslese
an Hochschulen erteilt."
Der fzs geht davon aus, dass die Höhe der Studiengebühren in den
kommenden Jahren deutlich ansteigen wird. Der hessische Gesetzentwurf,
der heute in erster Lesung im hessischen Landtag diskutiert wurde, sieht
bereits Gebühren in Höhe von 1500 Euro pro Semester für ein
Masterstudium statt. "Die hessische Regierung zeigt, wo der Weg hingehen
soll. Schon jetzt ist klar, dass ein Masterstudium 1500 Euro pro
Semester kosten soll. Andere Länder werden sich dem anschließen, die
Gebührenspirale ist nach oben hin offen. In wenigen Jahren werden wir
über 2000 Euro und mehr reden", so Christian Berg abschließend.
Unterdessen gehen die Proteste gegen Studiengebühren in zahlreichen
Ländern unvermindert weiter. Heute morgen fanden in Saarbrücken und
Wiesbaden Demonstrationen statt; morgen sind in mehreren hessischen
Hochschulstädten große Demonstrationen geplant. Seit einigen Tagen
halten Tübinger Studierende das Schloss Hohentübingen besetzt. Jochen
Dahm, Geschäftsführer des Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren (ABS),
erklärte: "Die massiven studentischen Proteste gegen Studiengebühren
halten an. Trotz der beginnenden Prüfungsphase finden an immer mehr
Orten Protestaktionen statt. Die Studierenden machen in ihren Protesten
deutlich, dass sie nicht bereit sind, die Länderhaushalte zu sanieren."